Positive Signale für Eurozone
Inflation stabil und Wirtschaft wächst: Bereitmachen für die EZB-Zinssenkung?
Die Inflationsrate in der Eurozone hat sich im April stabilisiert, was die Chancen für eine bevorstehende Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank verstärkt. Überraschenderweise legt auch das BIP zu.
- Inflationsrate in Eurozone stabilisiert sich, Chancen für Zinssenkung steigen.
- Gesamtinflation bleibt bei 2,4%, Kerninflation sinkt auf 2,7%.
- EZB plant Zinssenkung am 6. Juni, trotz Risiken wie Energiekosten und Fed-Politik.
Die Gesamtinflation blieb mit 2,4 Prozent unverändert, während die Kerninflation, die als Maßstab für anhaltenden Preisdruck gilt, leicht von 2,9 auf 2,7 Prozent zurückging. Dies deutet darauf hin, dass der Preisdruck nachlässt.
Die aktuellen Inflationsdaten sollten den Erwartungen der EZB-Verantwortlichen entsprechen und deren Pläne für eine Zinssenkung am 6. Juni stützen. Die EZB hat bereits angedeutet, dass eine Zinssenkung wahrscheinlich ist, vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Indikatoren bleiben stabil.
Besonders interessant ist der Rückgang der Dienstleistungsinflation von 4 auf 3,7 Prozent. Obwohl dieser Rückgang laut Reuters teilweise auf das Osterfest zurückzuführen sein könnte, bleibe der schnelle Lohnanstieg eine Herausforderung.
Die EZB hat die Zinsen in den vergangenen Jahren stark angehoben, um die hohe Inflation zu bekämpfen, aber seit September 2023 liegt der Einlagensatz konstant bei 4 Prozent. Die Zentralbank argumentiert, dass sie genug getan hat, um die Inflation zu dämpfen.
Trotz der Bestrebungen, die Zinsen zu senken, bleiben steigende Energiekosten und geopolitische Spannungen Risikofaktoren. Zudem könnten unerwartet hohe Inflationsraten in den USA den Zeitplan der EZB beeinflussen, da sie die globalen Finanzbedingungen mitbestimmen.
Die EZB betont jedoch ihre Unabhängigkeit und sei bereit, der Fed einen Schritt voraus zu sein. Sie sei in einer Position, in der sie unabhängig von den Aktionen der Fed agieren könne, solange dies im Interesse der Wirtschaft liegt, heißt es von Seiten der EZB.
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Positive Signale kommen auch von Eurostat. Die Wirtschaft des Euroraums hat im 1. Quartal 2024 überraschend zugelegt. Laut den neuesten Daten der europäischen Statistikbehörde, die am Dienstag veröffentlicht wurden, verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt einen Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Analysten hatten lediglich mit einem Wachstum von jeweils 0,2 Prozent gerechnet. Deutschland und Spanien gehören zu den Zugpferden dieses Wachstums. Die Inflationsrate in Deutschland lag im April 2024 bei 2,2 Prozent.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
Der E-Stoxx 50 wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,52 % und einem Kurs von 4.957PKT auf TTMzero (30. April 2024, 12:11 Uhr) gehandelt.
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